Alianza e.V. – Rückblick – Alianza – Partnerschaft https://www.alianza.de Pro Amazonas Peru Mon, 09 Sep 2024 17:30:03 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 https://www.alianza.de/wp-content/uploads/2015/09/cropped-logo-agc-1-32x32.jpg Alianza e.V. – Rückblick – Alianza – Partnerschaft https://www.alianza.de 32 32 Herzliche Einladung zur Generalversammlung https://www.alianza.de/herzliche-einladung-zur-generalversammlung-3/ Tue, 25 Jun 2024 07:11:36 +0000 https://www.alianza.de/?p=5688 Der Verein Alianza e.V. lädt zur Generalversammlung am Montag, 22.07.24, 20 Uhr in das Große Gruppenzimmer, im Pfarrzentrum Dunningen, ein.

Die Tagesordnung lautet wie folgt:

  1. Begrüßung
  2. Jahresbericht 2023 des 1. Vorsitzenden
  3. Bericht des Kassiers
  4. Bericht der Kassenprüfer
  5. Entlastung der Vorstandschaft
  6. Anträge / Verschiedenes

Anträge für die Generalversammlung müssen schriftlich (gerne auch per Mail) bis zum 15.07.24 bei Vorsitzenden eingegangen sein.

Die Generalversammlung wird auch als Webkonferenz angeboten. Anmeldung für Mitglieder per E-Mail an verein@alianza.de

Über Ihr Kommen freut sich die Vorstandschaft

gez. Frank Friedrich / Vorstand

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Eine-Welt-Camp 2023: Du liebe Zeit! https://www.alianza.de/eine-welt-camp-2023-du-liebe-zeit/ Mon, 02 Oct 2023 19:22:36 +0000 https://www.alianza.de/?p=5392 Gruppenbild von 70 Teilnehmer und Teamer des Eine-Welt-Camps 2023.
Rund 70 Teilnehmer und Teamer beim Eine-Welt-Camp 2023: Du liebe Zeit! Foto: Simon Müller

Etwa 70 Kinder, Jugendliche und Erwachsene machten sich auf den Weg durch den Schwarzwald ins Eine-Welt-Camp, was von Alianza e.V. und dem Ibichhofteam der Pfarrgemeinden Dunningen, Seedorf und Lackendorf gemeinsam organisiert wird. Wie jedes Jahr fand es in der letzten Woche im August auf dem Ibichhof im Simonswäldertal statt und im Mittelpunkt stand unser Umgang mit der Zeit. So führte das kleine Mädchen Momo zusammen mit ihrer Schildkröte Kassiopeia die Tage über durchs Camp, ob in Theater, beim Geländespiel oder im Außenlager beim Wandertag. Eine Gruppe des Leitungsteams inszenierte hierzu die Geschichte des gleichnamigen Märchens von Michael Ende jeden Tag in der Kapelle des Hauses und die Teilnehmer waren begeistert, wie es Momo und ihren Freunden schließlich gelang, den Menschen ihre gestohlene Zeit zurückzubringen. Bewusst wurde dabei, wie Zeit als Ressource unser Leben beeinflusst und wie sie unsere Gesellschaft strukturiert. Gemeinsam machte sich die altersheterogene Gruppe auch Gedanken darüber, welche Rolle eine möglichst freie Zeiteinteilung oder auch der Kapitalismus dabei spielt. Und es kamen Fragen dazu auf, was sich wie ändern müsste in Bezug auf die Gestaltung eines guten Lebens, auch für alle. Frei nach Momo riefen die Kinder laut: Eure Zeit wird euch geklaut! Der Ausdruck „Zeit ist Geld“ prägt unsere Gesellschaft. Es gibt immer mehr Erfindungen, die das Leben erleichtern und Zeit sparen sollen, wie z.B. die Waschmaschine. Tatsächlich füllen viele die freie Zeit aber mit weiteren Terminen und fühlen sich – trotz dieser Erleichterungen – häufig gestresst. Dies zeigt auch der Anstieg der Burn-Out Fälle. Das ist eine Krankheit, bei der die Menschen überlastet sind und Erholung und Ruhe brauchen. Auf das gesamte Leben gesehen, verbringen Erwachsene so unterschiedlich viel Zeit mit verschiedenen Tätigkeiten. Es war in dieser Runde erstaunlich zusehen, wie wenig Zeit ein normaler Erwachsener im Durchschnitt mit den eigenen Kindern spielt oder lacht, im Vergleich zur Erwerbsarbeit, welche die meiste Zeit vereinnahmt. Wie werden wir in Zukunft über die Zeit denken und gelingt es uns, aus unserem hektischen Alltag immer wieder auch auszubrechen oder wird alles immer noch schneller? Und, kommt dabei etwas zu kurz? Fragten sich die Kinder und Jugendlichen, ebenso wie, womit sie in Zukunft mehr und womit weniger Zeit verbringen möchten. Gott ins Spiel brachte Diakon Armin Kaupp, der zu einer kleinen Feier ins Camp zu Besuch kam und alles eindrücklich, respekt- und würdevoll zusammenführte.

Die letzten beiden Tage wurde in zahlreichen Workshops viel Gutes erarbeitet. Ein Escaperoom zum Thema wurde eingerichtet und rege bespielt, während andere Kreistänze aus aller Welt einstudierten und alle beim Bunten Abend dazu einluden. Es entstanden wunderschöne, selbstgeschnitzte Marionetten und geknüpfte Taschen, Freundschaftsbänder und Traumfänger. Eine Gruppe baute die alte Gartenmauer des Ibichhofs wieder auf und legte am früheren Standort einen solidarischen Gemüse- und Kräutergarten an, der von allen Gruppen des Selbstversorgerhauses genutzt werden darf. Aus Naturmaterialien bastelte sich jedes Kind einer weiteren Kleingruppe einen Kalender und stellte Naturkosmetika und eine Heilsalbe mit Zutaten aus Wald und Wiese her. Abends hatten die Teilnehmer die Möglichkeit zu Zirkus und Artistik in der Scheune, einer Nachtwanderung, gemeinsamem Singen und Musizieren, Fußball oder Tischtennis – und so war für jeden etwas Wundervolles geboten.

Das Wetter war die Tage über zwar etwas durchwachsen, weshalb mancher Schuh wohl erst nach dem Camp wieder ganz und gar trocknen konnte, jedoch tat das der guten Stimmung im Camp keinen Abbruch. So viel frische Luft machte natürlich Hunger! Und die Küche wurde in diesem Jahr erneut von einem Spitzenteam geleitet. Florian Mauch backte täglich frisches Brot für alle und die Auswahl vegetarischer Rezepte von Tamara Haigis und Jonas Seckinger war großartig! Ihnen gilt ein ganz besonderer Dank für all die Leckereien, die sie täglich auf die Teller zauberten.

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Eine-Welt-Camp des Alianza e.V. trotzt widrigen Umständen! https://www.alianza.de/eine-welt-camp-des-alianza-e-v-trotzt-widrigen-umstaenden/ Tue, 05 Oct 2021 18:42:40 +0000 https://www.alianza.de/?p=4461 Der Verein Alianza e.V. veranstaltete zusammen mit dem Ibichhof-Team und der Kirchengemeinde erneut ein Eine-Welt Camp unter erschwerten Bedingungen. Anna-Lea Müller berichtet von den erfüllten Tagen auf dem Ibichhof:

Junge WeltFAIRänderer lassen sich vom Regenwetter nicht abhalten

Gesundheit ist besonders seit Beginn der Corona-Pandemie in aller Munde und beschäftigt die ganze Gesellschaft. Passend zu diesem Thema fand dieses Jahr das Eine-Welt-Camp nach einem Jahr coronabedingter Pause wieder auf dem Ibichhof im Simonswälder Tal statt. Die Freude darüber war groß, weshalb rund 60 Teilnehmer*innen und Teamer*innen sich auf den Weg machten, um zusammen eine erlebnisreiche Woche miteinander zu verbringen. Obwohl das Eine-Welt-Camp schon seit 2012 ein fester Bestandteil des Dunninger  Ferienprogramms ist, war dieses Jahr so manches anders. Plötzlich standen auf der Packliste medizinische Masken sowie ein negativer Corona-Test. Während des Camps wurde ein weiterer Schnelltest durchgeführt und es wurden Bezugsgruppen gebildet. Die Pandemie traf und trifft noch immer besonders Kinder und Jugendliche stark, da sie nicht wie gewohnt in Vereinen und der Schule ihre Sozialkontakte pflegen können. Innerhalb des diesjährigen Rahmenthemas wurde deshalb gemeinsam aufgearbeitet, was Gesundheit für jede*n bedeutet, welche Formen der Gesundheit es gibt und wie sich diese Ansichten rund um den Erdball unterscheiden. Besonders eindrucksvoll waren die Videobotschaften zu diesem Thema von Kindern aus Russland, Neuseeland, China, Peru und der Schweiz. Schnell wurde klar, dass besonders gesundes Essen und Bewegung essenziell sind. Diesen Bedürfnissen wurde man in der Woche auf dem Ibichhof auf jeden Fall gerecht: die Gruppe wurde wie gewohnt von einem erstklassigen Küchenteam versorgt, das jeden Tag selbstgebackenes Brot und köstliche vegetarische Mahlzeiten zauberte. Um in Bewegung zu bleiben, probierte sich die Gruppe in den verschiedensten Sportarten: von Tischtennis, über Fußball, Yoga, Tanzen bis hin zu Gymnastik war für alle etwas geboten. Trotz des historisch einzigartig schlechten Wetters mit einer Woche Dauerregen wagten sich oft viele nach draußen, um auf dem matschigen Fußballfeld dem runden Leder nachzujagen. Des Weiteren standen auf dem Programm: ein Stationslauf, bei dem Schwierigkeiten bei einem Leben mit Behinderung simuliert wurden; der Besuch eines jungen Mannes, der im Rollstuhl sitzt und die neugierigen Fragen der Camp-Bewohner*innen geduldig beantwortete sowie die Selbsterfahrung wie ein Mensch im Rollstuhl auf dem Ibichhof zurechtkommen würde und welche Barrieren beseitigt werden müssen. Traditionell sind jedes Jahr die Workshops, die auch dieses Jahr nicht fehlen durften: hier wurde ein Waldstuhl gebaut, ein Film gedreht, auf selbstgebastelten Trommeln ein Gesundheitsrap einstudiert, ein Kochbuch aus geschöpftem Papier gebastelt und eine Zirkusshow eingeübt. Außerdem fand eine spannende Nachtwanderung statt und mit Diakon Armin Kaupp wurde ein gemeinsamer Gottesdienst gefeiert. Höhepunkt der Woche war der Bunte Abend, an dem die verschiedenen Workshops ihre Ergebnisse eindrucksvoll präsentierten und alle gemeinsam in der Scheunendisco ausgiebig tanzten.

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Absage der geplanten Generalversammlung des Alianza e.V. https://www.alianza.de/absage-der-geplanten-generalversammlung/ Sun, 25 Oct 2020 21:34:03 +0000 https://www.alianza.de/?p=4238  
Liebe Vereinsmitglieder, 
hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, dass wir auf Grund der Pandemiesituation die diesjährige Generalversammlung, geplant für den 6.11.20, ausfallen lassen. Da wir weder Wahlen noch Beschlüsse über dringende Rechtsgeschäfte in der diesjährigen Generalversammlung geplant hatten, hat die Vorstandschaft, nach Klärung mit dem Finanzamt Rottweil und dem Vereinsregister Stuttgart, die diesjährige Generalversammlung abgesagt. Wir werden bei der Generalversammlung im kommenden Jahr über die Jahre 2019 und 2020 getrennt Rechenschaft ablegen. Weitere Informationen zu den Aktivitäten des Vereins im Internet unter www.alianza.de
Bleiben Sie gesund!
Im Namen der Vorstandschaft
Frank Friedrich / Vorstand
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Vorankündigung: Herzliche Einladung zur Generalversammlung des Vereins Alianza e.V. https://www.alianza.de/vorankuendigung-herzliche-einladung-zur-generalversammlung-des-vereins-alianza-e-v/ Mon, 28 Sep 2020 19:12:59 +0000 https://www.alianza.de/?p=4219

Liebe Freunde der ALIANZA,
liebe Vereinsmitglieder,

in diesem Jahr halten wir unsere Generalversammlung am 06.11.2020, 20 Uhr, im Bischof-Antonio-Saal in Dunningen ab. Wir freuen uns sehr über Ihre Teilnahme! Weitere Informationen unter Generalversammlung 2020.

Im Anschluss an die Versammlung findet ein Vortrag über die aktuellen Corona-Hilfsprojekte in Chachapoyas statt.

Im Namen der Vorstandschaft

Frank Friedrich
1. Vorstand

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Wir trauern um Matthias Alexander Siebold! https://www.alianza.de/wir-trauern-um-matthias-alexander-siebold/ Sun, 06 Sep 2020 20:13:03 +0000 https://www.alianza.de/?p=4128

 

Matthias verstarb am 27.08.2020

Wir trauern um Matthias Alexander Siebold!

Matthias war von August 1994 bis September 1996 im Dienst unserer Partnerschaft in Chachapoyas/Peru. Er war besonders wegen seiner freundlichen und offenen Art, seiner Hilfsbereitschaft und seinem Einsatz, aber auch für seine fachliche Unterstützung der Gesundheitshelfer der Diözese Chachapoyas im Bereich der Aufforstung sehr beliebt.
Wir verlieren mit Matthias einen sehr geschätzten und liebenswerten Freund unserer Partnerschaft der bis zum Ende seiner langen Krankheit immer Hoffnung hatte und Optimismus ausstrahlte.
Wir fühlen mit seiner Familie und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. 

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Antwort- und Dankschreiben von Madre Emilia vom 29.04.2020 https://www.alianza.de/hier/ Fri, 01 May 2020 13:29:38 +0000 https://www.alianza.de/?p=3785 [pdf-embedder url=“https://www.alianza.de/wp-content/uploads/2020/05/2020-04-29-Hilfe-für-Menschen-mit-Behinderung-Web.pdf“]

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Osterwünsche https://www.alianza.de/osterwuensche/ Sat, 11 Apr 2020 12:15:49 +0000 https://www.alianza.de/?p=3727

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Die Geschichte unserer Partnerschaft https://www.alianza.de/die-geschichte-unserer-partnerschaft/ Sat, 22 Feb 2020 19:23:24 +0000 https://www.alianza.de/?p=3634 Teil 1: Von der Gründung 1980 bis 1990

Dunningen, Seedorf und Lackendorf startete vor 40 Jahren eine für viele kirchliche Partner- und Patenschaften beispielhafte Bewegung. Nachdem der damalige Pfarrer von Dunningen, Josef Neuenhofer, den Kontakt zu Bischof Antonio de Hornedo in der nord-östlichen Diözese Perus geknüpft hatte, machte der Bischof 1980 auf dem Rückweg von Rom einen Abstecher nach Dunningen. Schnell war die Basis für eine dauernde Beziehung der beiden Macher der Partnerschaft vorhanden und Josef Neuenhofer warb in vielen Gesprächen und Predigten für diese Partnerschaft für die er und viele Helfer den ersten Missionsbazar zu Gunsten von Chachapoyas organisierte.

Im Jahr darauf reisten Josef Neuenhofer mit Fridolin Mauch nach Chachapoyas. Von Lima über die Panamericana nach Norden, dann stundenlang auf Schotterwegen über die Anden Richtung Regenwald. Dort besuchten die Beiden die Diözesanversammlung, freundeten sich mit vielen aktiven und auch interessierten Peruanern an und begaben sich auf eine abenteuerliche achttägige Rundreise auf dem Rücken von Mulis und Pferden durch die Anden. Bischof Antonio besuchte zahlreiche Pfarreien, in denen er und seine Gruppe sehr herzlich empfangen wurden. Was für Fridolin Mauch als Einziger ein Problem darstellte war auch für spätere Besucher eins: die Sprache! Was alles zwischen Josef Neuenhofer und Bischof Antonio spanisch besprochen wurde konnte gar nicht gänzlich übersetzt werden… Aber die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der peruanischen Andenbevölkerung trafen mitten ins Herz und so wurde klar: die Partnerschaft kann nur durch gegenseitigen Austausch gelingen. Durch zahlreiche Diavorträge von Pfarrer Neuenhofer und Fridolin Mauch bekamen viele Interessierte einen besseren Einblick und so gründete sich der erste „Freundeskreis“ in Dunningen, der später zum Missionskreis wurde und lange von Hermann Mauch geleitet wurde. Im Jahr 1982 kam Pater Javier aus Chachapoyas nach Dunningen, nahm an einer Jugendfahrt nach Taizé teil und begeisterte die Gruppenleiter, es folgten auch andere Pfarrer in den Folgejahren.

Zur gleichen Zeit war Thomas Belke Zivildienstleistender in der Pfarrgemeinde Dunningen, er begeisterte sich ebenfalls und ging im Anschluss an seine Dienstzeit 1983 als erster nach Chachapoyas um dort für ein Jahr zu erleben. In den ersten 10 Jahren gingen insgesamt 17 Personen nach Chachapoyas, um in mehrjährigen Einsätzen sich einzubringen. Damals wurden sie noch „Laienmissionare“ genannt und lebten im inzwischen dafür gekauften Haus der Partnerschaft. Die „Laienmissionare“ arbeiteten in der Gemeindekatechese, dem Gesundheitshelferprogramm, in der Kinder- und Altenbetreuung, bei Bauarbeiten wie dem Altenwohnheim, leiteten die diözesaneigene Schreinerei und waren für den Aufbau einer Radiostation zuständig. 1987 gründete man eine weitere Gemeinschaft im Süden der Diözese in Mendoza und 1989 eine weitere in Molinopampa. Nach 10 Jahren Partnerschaft war man stolz auf drei Hausgemeinschaften, die aus engagierten spanischen und peruanischen Freiwilligen und eben denen aus Dunningen Entsandten entstanden. Basis der christlichen Gemeinschaften war die morgendliche „Laudes“ in der hauseigenen Kapelle, gemeinsame Gottesdienstbesuche, die Arbeit in den Pfarreien und oft das gemeinsame Musizieren.

Um das 10-jährige zu feiern wurden dann auch 10 Peruaner nach Dunningen eingeladen, die sich bereits in Chachapoyas für ihr ehrenamtliches Engagement auszeichneten. Ein erster „beidseitiger“ Austausch war damit gegeben und vielen werden noch die damaligen Besucher in ihrer Herzlichkeit in guter Erinnerung sein – ob bei Ansprachen im Gottesdienst oder bei Vorträgen zum 10-jährigen Jubiläum.

Teil 2: 1990 bis 2000, turbulente Jahre mit viel Veränderung

Das 10-jährige Jubiläum der Partnerschaft war der vorläufige Höhepunkt der Partnerschaft 1990. In Chachapoyas waren gleichzeitig bis zu 15 Personen im Einsatz und das Haus der Partnerschaft war zu klein. Auf den Namen der Diözese wurde ein zweites Haus gekauft und die Gemeinschaften teilten sich auf.

In Dunningen wurde zusätzlich zum Missionskreis ein Rat der Partnerschaft gegründet, dem neben Pfarrer Josef Neuenhofer 4 weitere Personen angehörten. In diesem Rat wurde über die neuen Aufgaben der Partnerschaft gesprochen und entschieden. So hatte man den Plan für 1991 fünf Peruaner nach Dunningen einzuladen. Zwei junge Frauen, die eine Ausbildung zur Krankenpflegerin im Krankenhaus Rottweil beginnen konnten und drei junge Männer, die in Oberndorf eine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker erlernen sollten. Sie wurden im Herbst 1990 vorbereitet und kamen im Frühjahr 1991 nach Dunningen. Sie lebten dort in Gastfamilien und lernten zunächst Deutsch bevor sie im Herbst 1991 ihre Ausbildung begannen.

Aufgrund der Kommunikationsproblematik zwischen Rat und den Laien in Peru entschied man sich zu einer Klausur im Februar 1991 gemeinsam nach Lima zu reisen, wo alle Freiwilligen anwesend sein konnten. Es wurde klar, dass die Partnerschaft unter der maßgeblichen Leitung von Josef Neuenhofer wie bisher an ihren Grenzen angelangt war. In Peru waren nunmehr erwachsene und gut ausgebildete Laien im Einsatz, welche die Bedürfnisse in Chachapoyas, weil vor Ort, besser einschätzen konnten und eine direkte Leitung von Dunningen aus war daher kaum mehr möglich. Im gleichen Jahr trat der beliebte Bischof Antonio altershalber zurück und Bischof Angel Francisco Simon Piorno (auch bekannt als Bischof „Paco“) wurde in Chachapoyas zum Bischof geweiht. Bischof Paco war ein „Macher“, durch und durch. Er startete in wenigen Monaten nach seinem Amtsantritt insbesondere dringend notwendige Bauprojekte in der Diözese Chachapoyas. Insofern hatte Pfarrer Neuenhofer jetzt in Chachapoyas nicht mehr den lange vertrauten Ansprechpartner wie zuvor.

Auch in der Diözese Chachapoyas war inzwischen in den Randbezirken der Terrorismus des „Leuchtenden Pfads“ angekommen und der Staat verurteilte ganze Dörfer der Beihilfe zum Terrorismus, wobei viele im Schnellverfahren zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt wurden. In Chachapoyas gründete sich daher die Menschenrechtskommission, die durch unermüdlichen Einsatz, u.a. zahlreicher Rechtsanwälte, dutzende von unschuldig inhaftierten Personen wieder aus dem Gefängnis holte.

Anfang 1993 verließ Pfarrer Josef Neuenhofer die drei Pfarrgemeinden um in La Paz, Bolivien, an neuer Stätte etwas aufzubauen. Während der Vakanz war Pfarrer Bühler mit Hermann Mauch maßgeblich an der Gründung des „Gemeinsamen Missionsausschusses (GMA)“ beteiligt, der die gesamte Verantwortung für die Partnerschaft mit Chachapoyas übernehmen sollte und somit den Rat als auch den Missionskreis ablöste. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Fritz Lohmüller die Leitung des Gemeinsamen Missionsausschusses.

Bei einer beispiellosen Naturkatastrophe in der Nähe von Magdalena verwüstete eine Schlammlawine das komplette Dorf Tingo. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt, da ein Einwohner die Dorfbevölkerung rechtzeitig warnen konnte. Tingo musste neu aufgebaut werden. So entstand unter der Leitung von Architekt Bernard Gueblez und Andreas Dobusch an einem nahegelegenen Standort auf einem Hügel die neue Siedlung. Aus Dankbarkeit für die Hilfe beim Wiederaufbau sind bis heute wichtige Straßen nach ihnen und der „Alianza“ benannt.

1994 wurde Kilian Hönle zum Ortspfarrer unserer Kirchengemeinden ernannt. Er unterstützte die Partnerschaft und Bischof Paco freundschaftlich.
Es begann der Aufbau und die Produktion von Dachziegeln in einer Ziegelei der „Alianza“.

1995 wurde Monseñor Paco als Bischof der Nachbardiözese von Chachapoyas eingesetzt und Bischof José Ignacio Alemani Grau folgte in Chachapoyas. Er leitete eine schmerzhafte Umstrukturierung in Chachapoyas ein, unter der auch die Laien sehr zu kämpfen hatten. Ein offener Dialog und eine konstruktive Zusammenarbeit wie zuvor, war nicht mehr möglich. Die Arbeit der Laien war fortan nicht mehr willkommen. Letzter Laie vor Ort war in dieser Zeit Architekt Bernard Gueblez, der sich mit voller Kraft in Bauprojekte zur Wasser- und Abwasserversorgung, sowie dem Brückenbau kniete, bevor er 1999 seine Rückkehr ins Elsass ankündigte. Ohne der Präsenz und Arbeit von Laien in Chachapoyas, sah man hierzulande den Fortbestand der Partnerschaft gefährdet.

Im inzwischen leergewordenen zweiten Haus der Partnerschaft wurde 1997 das neue Projekt „Internat für junge Studenten“ initiiert. Die etwa 10 Studentinnen und Studenten wurde durch eine Familie betreut und waren in der Lehrer- oder einer Technikerausbildung.

Teil 3: 2000 bis 2010, Paukenschlag und neuer Bischof – die Partnerschaft nimmt wieder Fahrt auf!

In der für die Partnerschaft sehr schwierigen Zeiten, die sich in den letzten 90er-Jahren abzeichnete, waren sich zwei junge Männer ihre Chance, aber auch ihrer Verantwortung bewusst und gingen im Januar 2000 für mehrere Jahre nach Chachapoyas: Andreas Haag und Micheal Rebholz. Sie übernahmen die Projekte von Bernard Gueblez, der nach zehnjähriger Arbeit in Chachapoyas wieder in seine elsässische Heimat zurückkehrte.

Im Mai 2000 besuchte uns der ehemalige Stadtpfarrer von Chachapoyas Juan Manuel und die langjährigen aktiven Begleiter der Partnerschaft Krishna und Maruja. Noch während ihres Besuchs trat Bischof Alemani Grau vom Amt in Chachapoyas zurück. Zu groß war der öffentliche Druck auf seine Person, denn inzwischen wurde auch im peruanischen Fernsehen über die schwierigen Verhältnisse und öffentlichen Protestmärschen in der Diözese berichtet. Alemani Grau wurde nach Rom zitiert und erklärte dann seinen Rücktritt.

Zum Diözesanadministrator wurde Monseñor Emiliano Cisneros Martinez aus der Nachbarprälatur Chota bestimmt. Jetzt war wieder eine breite Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit gegeben und so konnten wir nach 1995 wieder den ersten Zivildienstleistenden in den Friedensdienst nach Chachapoyas entsenden. Bereits im Frühjahr 2001 kam Bischof Emiliano zum ersten Mal nach Dunningen wo er durch seine bescheidene, aber freundliche und offene Art sofort Freunde fand. Im Herbst des gleichen Jahres wurden drei weitere Laienmissionare nach Chachapoyas entsandt.

Im gleichen Jahr war die Gründung der Universität in Chachapoyas, ein für das ganze Departement Amazonas wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Bis zur eigentlichen Aufnahme des Betriebs vergingen aber noch ein paar Jahre.

Im Mai 2002 wurde Bischof Emiliano zum Bischof von Chachapoyas ernannt und Pfarrer Kilian Hönle löste sein Versprechen ein und konzelebrierte bei der Investitur mit vielen anderen Bischöfen und Priestern in Chachapoyas. Unter der Leitung von Bischof Emiliano kehrte wieder ein offenes und vertrauensvolles Miteinander in der Diözese ein.

Im Jahr 2004 kam, wie auch in vielen vergangenen Jahren, ein Container mit gesammelten Hilfsgütern und Kleidern aus Deutschland in Chachapoyas an. Die Kleider wurden in verschiedenen Pfarreien der Diözese Chachapoyas zu einem symbolischen Preis verkauft. Es waren auch Spielsachen und Kuscheltiere dabei, die durch die Freiwilligen sortiert und bei der „Chocolatada“ (weihnachtlichen Feierstunde), zusammen mit heißer Schokolade und einem Stück „Panetón“ (Weihnachtskuchen) an glückliche und strahlende Kinder in armen Stadtvierteln und Dörfer überreicht wurden.

Im Jahr 2005, nach 5 Jahren in Chachapoyas, hat Michael Rebholz dann die Rückkehr nach Dunningen angetreten. Inzwischen waren die Aktivitäten in Chachapoyas wieder vielfältiger und insbesondere wuchs die Nachfrage nach Ziegeln der „Tejería Alianza“ (Ziegelei der Alianza) die inzwischen mehrere festbeschäftigte Arbeiter hatte.

So feierte man im Februar des Jahres 2005 „25 Jahre Partnerschaft“. Ein abwechslungsreiches Programm in allen drei Kirchengemeinden zudem auch eine fünfköpfige Besuchergruppe aus Chachapoyas begrüßt wurde. Zahlreiche Ehemalige Freiwillige, die in den Hausgemeinschaften in Chachapoyas gelebt haben, waren ebenfalls nach Dunningen gekommen.

Im Gemeinsamen Missionsausschuss in Dunningen übergab Fritz Lohmüller die Gesamtleitung an Dagmar Braun. Die vielfältigen Aufgaben konnten aber nur durch zahlreiche aktive Mitarbeiter im Missionsausschuss bewältigt werden. Dennoch wurden schrittweise die Aufgaben in Arbeitskreisen organisiert.
Im Jahr 2005 und 2006 wurde über den Verein Alianza e.V. in Kooperation mit der Alianza ONG, dem peruanischen Pendant des Vereins, ein Großprojekt durchgeführt, das zu Großteilen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wurde. So wurden drei Dörfer des Distriktes Luya an die Stromversorgung in San Juan angeschlossen.

Im Folgejahr wurde in Chachapoyas auf Initiative von Lioba Lohmüller, damals im Freiwilligen Sozialen Jahr, der „Alianza-Rat“ (span. consejo) gegründet. Er ist das wichtigste Entscheidungsgremium der Alianza in Chachapoyas. Ihm gehören zahlreiche Personen aus Chachapoyas an, die eingehend mit den Verhältnissen vor Ort vertraut sind und ehrenamtlich ihre Erfahrung bei Planung und Durchführung von Projekten einbringen. Auch Andreas Haag, der inzwischen in Chachapoyas ansässig wurde und geheiratet hatte, ist Mitglied des Gremiums und trägt wesentlich Verantwortung für die Umsetzung der vielfältigen Projekte und des Betriebs der Ziegelei.

Wichtige Entscheidungen, beispielsweise die Vorauswahl von Projekten, werden im Alianza-Rat getroffen. Gleichzeitig ist er auch die Schnittstelle zum Gemeinsamen Missionsausschuss (GMA) in Dunningen und zur Leitung der Diözese Chachapoyas. Damit wurde die Arbeit und Entscheidungen auf mehrere Schultern verteilt, was ein großer organisatorischer Fortschritt war, dem im Jahr 2007 auch die Gründung eines Gremiums zur Auswahl und Betreuung der Studenten im Internat folgte.

Im Jahr 2007/2008 wurde ein weiteres Großprojekt mit finanzieller Unterstützung des BMZ durch den Verein Alianza e.V. und der Alianza ONG in Chachapoyas realisiert: Fünf Dörfer der Provinz Luya wurden durch lokale Quellfassungen mit Trinkwasser versorgt.

2007 wurde unsere Partnerschaft mit Chachapoyas von der Diözese Rottenburg-Stuttgart für ihr 27-jähriges Bestehen ausgezeichnet. In der Laudatio hieß es:
„Die Partnerschaft soll mit dem 1. Preis ausgezeichnet werden, weil sie nach Ansicht der Jury im Hinblick auf ihre Beständigkeit, auf Vielfalt und Umfang des Engagements in unserer Diözese ihresgleichen sucht, und viele Dinge, die heute auch in anderen Partnerschaften gang und gäbe sind, als eine der ersten erprobt hat. So z. B. auch die Entsendungen von Freiwilligen und Fachkräften der Entwicklungszusammenarbeit, die in Chachapoyas in einem Haus zusammen mit Einheimischen und Freiwilligen aus anderen Ländern leben, arbeiten und Gemeinschaft pflegen.“

Die Kleidersammlungen wurden bis zum Jahr 2008 jährlich in Dunningen und den umliegenden Dörfern sehr erfolgreich mit zahlreichen Helfern durchgeführt. Alle zwei Jahre wurde mit Hilfe zahlreicher Gruppierungen und Vereinen auch der große Missionsbazar organisiert, der sich immer mehr zum Publikumsmagneten entwickelte und der mit dem Erlös maßgeblichen Anteil an der Finanzierung unserer Projekte in Peru beitrug.

Teil 4: 2010 bis 2020, das peruanische Umfeld ändert sich und wir passen uns mit unserer Hilfe an!

Die Anfragen für Stipendien im Alianza-Internat haben deutlich zugenommen. Früher waren hauptsächlich angehende Lehrer und Berufe mit technischer Ausbildung gefragt und in Chachapoyas möglich. Jetzt sind es Studenten der Universität mit Schwerpunkt im Bereich der Landwirtschaft. Der Universitätsbetrieb in Chachapoyas trägt Früchte: etwa 80% der Studenten kommt aus der Diözese Chachapoyas.

Inzwischen stieß das alte Haus des Internats an seine Grenzen. Die Erweiterung um ein zweites Stockwerk gab die Bausubstanz nicht her. Nach Prüfung der Möglichkeiten zur Finanzierung eines Neubaus, halfen uns Adveniat und die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Pläne und Anträge wurden im Jahr 2010 ausgearbeitet, beantragt und genehmigt. Der Internatsbetrieb musste für mehrere Monate in einer provisorischen Unterkunft weiter gehen. Die Bauarbeiten für dieses arbeits- und auch sehr kostenintensive Projekt begannen im Mai 2011. Die Stadtverwaltung unterstützte uns zu Beginn der Bauphase mit schwerem Gerät. Als Begünstigte des Internats leisteten die Stipendiaten viele Stunden harte körperliche Arbeit. Auch weitere Freunde und Mitarbeiter investierten enorm viel Zeit, um sich bei diesem Projekt gemeinschaftlich zu engagieren. Am 08. Oktober wurde dann der Neubau durch Bischof Emiliano eingeweiht.

In Projekten der Partnerschaft war uns die Eigenbeteiligung der Begünstigten immer schon sehr wichtig. Wer also zum Beispiel in den Genuss von Trinkwasser kommen wollte, sollte auch beim Ausheben der Gräben, bei der Beschaffung von Material wie Schotter, Sand oder Zement und beim Verbauen der Materialien seinen Anteil in das Projekt mit einbringen. So zum Beispiel beim Trinkwasserprojekt von Nuevo Chachapoyas: Bei der Durchführung dieses Projekts brachte die Bevölkerung schwere körperliche Arbeit und auch Material vor Ort als Eigenleistung mit ein. Gräben wurden von Hand gegraben und Wasserrohre verlegt. Die Dorfgemeinschaften lernen dabei gleich die Instandhaltung, für die sie dann selbst zuständig sind. Bei der Einweihung solcher Projekte ist die Dankbarkeit der Bevölkerung sehr groß, die den Mitgliedern des „consejos“ entgegengebracht wird.

Leider beinhalten staatliche Projekte oft auch die Bezahlung von Tagessätzen an die arbeitende Bevölkerung, was es immer schwieriger macht, nach unserer bisheriger Vorgehensweise Projekte durchzuführen. Nach staatlichen Regeln wird man also für den Wasseranschluss des eigenen Hauses bezahlt. Unsere Vorstellung ist es aber, dass die Eigenleistung als Eigenanteil am Projekt anstatt Geld selbst eingebracht wird.

Da für den peruanischen Staat ein Modell der brasilianischen Regierung übernommen wurde, nachdem sich alle Bürgermeister regelmäßig für ihre Arbeit öffentlich rechtfertigen müssen, sind „kosmetische“ Projekte wie der Anstrich und die Umgestaltung des Rathauses in einer Prioritätenliste neben der Versorgung mit Wasser, Strom, Straßen u.a. Infrastruktur zu führen und zu bewerten. Die Bürgermeister stehen also unter Erfolgszwang, was dem Fortschritt in den Dörfern und Städten nützt.

Der peruanische Staat setzt aber inzwischen auch viel Geld für diese Projekte ein und ganze Täler werden mit Trinkwasser und Strom versorgt. Die Hilfe der Partnerschaft ist fortan da gefordert, wo Projekte auf Grund des zu geringen Umfangs für staatliche Projekte uninteressant sein werden.

Im Jahr 2012 veranstaltete der Verein Alianza e.V. gemeinsam mit dem Ibichhofteam der Kirchengemeinden und im Rahmen des Kinderferienprogramms Dunningen-Eschbronn mit großem Erfolg das erste „Eine-Welt-Camp“. Was Jahre zuvor als „Peru-Tag“ begann, wurde jetzt zu einer herausfordernden Zukunftswerkstatt für junge und jung gebliebene Teamer und ca. 35 Teilnehmer im Alter zwischen 9 und 15 Jahren. Bei Gemeinschaftsaktionen und in verschiedenen Workshops werden aktuelle Themen aus Bereichen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und dem Globalen Lernen, zu ökologischen, interkulturellen und weltkirchlichen Fragen, Globalisierung und Nachhaltigkeit erarbeitet, wobei Spiel und Spaß nie zu kurz kommen. Auf dem Ibichhof im Simonswäldertal, der für das Camp den idealen Rahmen bietet, wurden so Exkursionen unternommen, Songs komponiert, Hörspiele aufgenommen, Videos gedreht, Brücken gebaut, ein Wegkreuz und Hinweisschilder angefertigt und noch vieles mehr. Das „Eine-Welt-Camp“ wird von nun an jährlich durchgeführt.

Im Jahr 2014 startete das „Reverseprogramm“. Damit ist der Austausch von jungen Menschen gemeint, die aus Argentinien, Brasilien aber auch aus Peru zu uns in den globalen Norden kommen. Es soll ein interkultureller Austausch in beide Richtungen und die Chancengleichheit gefördert werden, was „Weltkirche“ erlebbar macht und speziell auch unsere Partnerschaft stärkt: Beide Seiten sollen voneinander lernen. Mit Sairita und Irma hatten wir zwei liebevolle junge Frauen aus Chachapoyas, die sich täglich in den Aufgaben im Kindergarten St. Martinus, dem Pfarrbüro und der Tagespflege einbrachten und schnell Anschluss fanden. Später folgte Olegario, dann César. Seit dem Jahr 2019 ist Faviola bei uns. Die „Reversler“ sind während ihrer Zeit bei Gastfamilien aus Dunningen oder Seedorf untergebracht. Organisiert wird das Reverseprogramm von Dagmar Braun und Martina Schwarz.

Mit der Umbenennung des „Gemeinsamen Missionsausschusses“ im Jahr 2014, sollte der mehrdeutige Begriff der „Missionierung“ ersetzt werden. Ab sofort lautet der Name „Alianza-Gremium für Chachapoyas“ (AGC), was unsere Verbundenheit zum Rat der Partnerschaft (dem „Consejo de la Alianza“, wie er in Chachapoyas genannt wird) noch mehr unterstreicht. Das Ziel ist das Gleiche: Den ärmsten Menschen in Chachapoyas eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen.

Seit dem Jahr 2015 wird die Gesamtleitung des AGC auf drei Personen, Dagmar Braun, Fritz Lohmüller und Frank Friedrich verteilt. Der AGC, der aus etwa einem Dutzend engagierter Freunde Perus besteht, trifft sich monatlich, um die vielfältigen Aufgaben zu besprechen und zu koordinieren. Ebenfalls wurde im selben Jahr ein Team für die „Freiwilligen im Sozialen Jahr“ (FSJ) einberufen, dem Karina Arnold, Tabea Kaupp und Stefan Schwarz angehörten und deren Aufgabe die Auswahl, Vorbereitung und Betreuung, sowie die Evaluation des Dienstes der FSJler war. Im gleichen Jahr feierte man das 35-jährige Bestehen mit einem Gottesdienst und einem gemeinsamen Essen im Pfarrsaal „Bischof Antonio“.

Im Internat gab es im Oktober 2016 nach 8 Jahren einen Wechsel der Internatsleitung. Die neuen Internatseltern Victor und Elvia lebten sich gut in ihren neuen Wirkungsbereich ein. Die Stipendiaten sind voll des Lobes über ihre Arbeit.

Im Januar 2017 wurde Irma Alva Tauca, die frühere Reverse-Freiwillige, zur Unterstützung der vielfältigen Verwaltungs-, Protokoll- und Koordinationsaufgaben von Projekten der Alianza, sowie zur Unterstützung im Internat auf Initiative von Frank Friedrich fest angestellt. Die bisherigen Abrechnungstätigkeiten wurden von Jesus Huaman Chichpe für uns erledigt, der aber beruflich bedingt aus Chachapoyas wegzog. Ferner war uns wichtig, dass Irma im Internat mithilft, um auch dort das Betreuerehepaar zu entlasten, in dem sie zum Beispiel bei Aktivitäten und Betreuung unterstützt und Großeinkäufe mit den Stipendiaten übernimmt.

Das Frühjahr des Jahres 2017 ging in die Geschichtsbücher Perus als Katastrophenjahr des „Küstenniño“ ein. Durch Erwärmung des Meerwassers in Nordperu bildeten sich ständig Regenwolken. Tagelange Regenfälle überschwemmten die großen Küstenstädte des Nordens – in manchen Städten stand der Marktplatz metertief unter Wasser. Aus Rinnsalen wurden reißende, schlammgeladene Fluten. Neben ganzen Straßenabschnitten wurden auch wichtige Brücken zerstört. Chachapoyas war durch Erdrutsche ebenfalls stark beeinträchtigt und zeitweise von der Versorgung aus den Küstengebieten abgeschnitten.
Auf eine 20-jährige Vereinsgeschichte durfte der Alianza e.V. Pro Amazonas Peru im Jahr 2017 zurückblicken. Bei einem Wochenendaufenthalt auf dem Ibichhof trafen sich viele Ehemalige zum Austausch über die aktuelle Situation in der Diözese Chachapoyas und Peru.

Auf Initiative von Marianne Puerta Vásquez wurde ein besonderes Projekt im Jahr 2019 gestartet: in Kooperation mit Mardeli Lozano Zegarra, der Behindertenbeauftragten des Departments Amazonas, konnten Rollstühle und Gehhilfen für bedürftige Menschen mit Handicaps finanziert und verteilt werden. Ihre Freude über diese Unterstütz war unermesslich groß. Die finanzielle Unterstützung kam in diesem Fall durch das Ibichhof-Team, das regelmäßig inzwischen einzelne Projekte der Alianza unterstützt. Der AGC kann daher über die eigenen finanziellen Mittel hinaus Projekte durchführen.
Seit dem Jahr 2019 unterstützen wir auch ein Obdachlosenheim in Bagua, das durch Padre Robert initiiert und geleitet wird.

Zu unserem 40. Jubiläum im Jahr 2020, haben wir Bischof Emiliano und die Internatseltern Victor und Elvia nach Dunningen eingeladen, um am Sonntag, den 15. März gemeinsam in einem Festgottesdienst mit anschließendem Gemeindefest in der Turn- und Festhalle und Dankandacht das Jubiläum zu feiern.

Die „Geschichte unserer Partnerschaft von 1980-2020“, von Frank Friedrich.

 

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Eine-Welt-Camp zum 8. Mal ein voller Erfolg https://www.alianza.de/eine-welt-camp-zum-8-mal-ein-voller-erfolg/ Sun, 24 Nov 2019 19:26:25 +0000 https://www.alianza.de/?p=3481 Ein Bericht von Anna-Lea Müller

In diesem Jahr stand das Eine-Welt-Camp im August wieder unter dem Leitmotto, eine bunte Zukunftswerkstatt für alle Weltfairänderer zu bieten. Auf diese Einladung von der Alianza e.V. in Kooperation mit der Kirchengemeinde Dunningen machten sich knapp 50 junge und junggebliebene Menschen auf, um einige erlebnisreiche Tage auf dem Ibichhof im wunderschönen Simonswälder Tal zu verbringen.

Am Sonntagnachmittag wurde schon bei der Anreise der umweltbedachte Aspekt deutlich: Einige Kinder und Jugendliche reisten mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß an. Nachdem alle Teilnehmer*innen, Teamer*innen und das Küchenteam auf dem Ibichhof eingetroffen waren, lernten sich zuerst alle bei verschiedenen Spielen, beim Abendessen und bei einer spannenden Nachtschnitzeljagd kennen. Beim Abendimpuls konnte durch ein gemeinsames Puzzle mit individuellen Wünschen an die Zeit im Camp die Gruppendynamik weiter gestärkt werden.
Vor 100 Jahren...Über 100 Jahre zurückversetzt fühlten sich die Teilnehmer am nächsten Morgen beim „Lägerle“-Spiel. Es ging bei diesem Geländespiel darum, die 10-stelligen Nummern aus den jeweiligen Basislagern und die 6-stelligen Rückennummern, die jede*r Spieler*in umgebunden bekam, zu sehen, sich zu merken und dann im eigenen Basislager in eine Liste einzutragen. Vor dem Spielstart begaben sich alle Teilnehmer*innen auf eine Zeitreise und landeten so in der Vergangenheit. Passend dazu waren alle Teamer als Charaktere, die so vor über 100 Jahren in diesem Wald gelebt hätten können, verkleidet und schauspielerten ihre Rolle sehr glaubhaft. Um weitere Punkte in diesem Spiel zu sammeln, konnten die Teilnehmer*innen den Charakteren bei verschiedenen Aufgaben behilflich sein, wie beispielsweise Holz sägen, Wäsche am Bach mit einem Waschbrett waschen oder Kräuter sammeln. Nach dem Geländespiel merkten alle, wie anstrengend der Alltag vor über 100 Jahren sein hätte können und waren dankbar, dass es zwischenzeitlich Erfindungen wie Waschmaschinen gibt. Bedacht wurde jedoch auch, dass immer noch nicht alle Menschen auf der Erde solche Geräte zur Verfügung stehen.

Nachmittags wurden den Teilnehmer*innen bei einem konsumkritischen Spaziergang mit verschiedenen Stationen in und um den Ibichhof viele spannende Informationen rund um den Konsum heutzutage spielerisch näher gebracht. Besonders eindrucksvoll war die Station über Massentierhaltung, da auf dem Boden aufgezeichnet war, wie wenig Platz ein Schwein in einer solchen Haltungsform lediglich zusteht. Anschließend entstanden rege Diskussionen, wie man diese komplexen Probleme des heutigen Konsums beseitigen könnte und die Kinder und Jugendlichen fanden gute Lösungsansätze.

Am Dienstag war Wandern angesagt. Die erste Station war die Ölmühle, bei der ein kurzer Vortrag interessante Einblicke über die Ölgewinnung unter Verwendung der Wasserkraft geboten hat. Passend zum Thema Wasser wurden dann noch spaßige Stunden im Freibad verbracht, bei der die Erfrischung im kühlen Nass bei sehr sommerlichen Temperaturen ein klares Highlight war.

Abends wurde noch in Erinnerungen geschwelgt, als die besten Fotos aus allen Eine-Welt-Camps gemeinsam angeschaut wurden. Für die jüngeren Teilnehmer*innen war es spannend zu sehen, wie klein die jetzigen Teamer*innen teilweise selbst noch in den ersten Jahren des Eine-Welt-Camps waren.

Die beiden letzten Tage verbrachten die Teilnehmer*innen in verschiedenen Workshops, die alle einen nachhaltigen Hintergrund hatten. Beim Korbflechten aus Brombeerzweigen konnte eine Alternative zu Plastikgefäßen hergestellt werden. Unter dem Thema Upcycling nähte ein anderer Workshop aus Stoffresten die verschiedensten Sachen. Aus alten Zeitungen entstanden ebenfalls neue Produkte: zum einen Körbe geflochten aus gefalteten Zeitungen und zum anderen wurde beim Papierschöpfen Papier recycelt.
Eine Gruppe handwerklich begabter Weltfairänderer bauten ein großes Insektenhotel, das nun in der Nähe des Ibichhofs steht, um dem Artensterben entgegenzuwirken. Um Plastik im Bad zu vermeiden, experimentierten einige Teilnehmer*innen mit der Herstellung eigener Shampoos und Handseife, bei der lecker duftende Ergebnisse entstanden. Ein besonderer Höhepunkt, war der Besuch und die Durchführung eines Workshops der Dunninger Kräuterpädagogin Luzia Lacher..Mit ihr stellten einige Teilnehmer*innen verschiedenste Produkte her: Ringelblumen-Lippenbalsam, Kräutersalz, Hustensaft und Gesichtsmasken. Ein weiterer Workshop war die Aufnahme eines Films mit den Ideen der Teilnehmer*innen, bei der im Rahmen einer gespielten Fernsehshow unterschiedliche Situationen des Eine-Welt-Camps auf lustige Art und Weise dargestellt wurden.

Das Mittagessen am Donnerstag war für alle besonders eindrucksvoll. Denn es wurden allen die Augen verbunden, um eine Mahlzeit als blinde Person erleben und sich so besser in diese für Blinde alltägliche Situation hineinversetzen zu können.

Beim Bunten Abend wurde noch ausgelassen getanzt, gelacht und so ein schöner letzter Abend des Eine-Welt-Camps 2019 verbracht.

Nachdem alle am Freitag zusammengeholfen haben, um den Hof wieder ordentlich zu verlassen, fand ein Abholfest statt, bei dem die Familien der Teilnehmer*innen auch einen Einblick in die Geschehnisse der Woche bekamen, da zusammen Bilder angeschaut und von den beteiligten Weltfairänderen kommentiert wurden.

Auch wurde nicht vergessen, dem erstklassigen Küchenteam aus der Dunninger Ratsstube zu danken, die sich jeden Tag selbst übertroffen haben und leckeres, vegetarisches und sogar größtenteils saisonales und regionales Essen für alle Mahlzeiten gezaubert haben.

Gruppenbild des Eine-Welt-Camps 2019

Gruppenbild des Eine-Welt-Camps 2019

In diesen Genuss kamen die Teilnehmerinnen Mitte November beim obligatiorischen Eine-Welt-Camp-Nachtreffen noch einmal, als das Küchenteam superleckere Pizzaweckle zubereitete. Beim Nachtreffen wurden außerdem noch verschiedene Spiele gespielt. Nach einem der Spiele konnten sich die Teilnehmer*innen besser in gehandicapte Menschen hineinversetzen, da jede*r Teilnehmer*in ein anderes Handicap erhielt und so als Gruppe gemeinsam Aufgaben gelöst wurden.

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